Hallo ihr Lieben,
wenn ich beobachte wie die Welt um mich herum die Vorweihnachtszeit verbringt, fühle ich
mich an eine Zeit in meinem Leben zurückerinnert, in der ich genau dem gleichen Rhythmus
gefolgt bin.
Und das ging so..
..irgendwann Mitte Dezember fing es an, sich coole Geschenke für Freunde und Familie einfallen
zu lassen und möglichst originell zu verpacken, mind. 12 Sorten Plätzchen zu backen,
Weihnachtsdeko für die Wohnung vorzubereiten und Wohnung zu schmücken, an mehr oder
weniger geliebten Weihnachtsfeiern teilzunehmen, Weihnachtsgrüße per Post oder E-Mail zu
planen, Päckchen zum Versenden vorzubereiten und das alles innerhalb von zwei Wochen und
neben einen Vollzeit Job mit 40 Stunden in 35 km Entfernung. Es jagte eine Pflicht die nächste,
solange bis ich kurz vor Ladenschluss am 24.12. noch in sämtliche Geschäfte rannte, um noch
die letzten Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Danach ging es ab nach Hause zum Umziehen,
Aufräumen, fertig dekorieren und Verwandte entweder besuchen oder selbst empfangen. Ach
ja, zwischendurch irgendwann noch in die Kirche, weil ja jeder an Weihnachten in die Kirche
geht, auch wenn man den Weg zur heiligen Messe den Rest des Jahres über nie wieder
gefunden hat..
Ok, ein bisschen übertrieben habe ich vielleicht bei meiner Darstellung, aber ganz
ehrlich, die letzten Jahre frage ich mich immer wieder, ob ich für mich und meine Familie, Jahr
für Jahr den selben im Grunde meines Herzens nicht befriedigenden Ablauf für ein so schönes
Fest wie Weihnachten haben möchte.
Irgendwie rast die Vorweihnachtszeit und das Fest selbst in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit an
mir vorbei und ich frage mich danach jedes Mal, ob es die ganze Hektik wirklich wert war und
wann ich mal die Ruhe hatte, das Fest vor lauter Vorbereitungen auch mal zu genießen.
Und dann denke ich an meine Kindheit, als ich all die schönen und bunten Lichter bewunderte,
all die Leckereien und die wundervolle Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt förmlich in mich
aufsog. Wir sind an Weihnachten immer zu meiner Oma gefahren, haben mit der Familie
gemeinsam gekocht, gegessen und den Weihnachtsbaum geschmückt. Die Nachbarn kamen
nach und nach mal vorbei, um ihre Weihnachtswünsche loszuwerden und auch wir schauten auf
unseren Spaziergängen bei den Nachbarn und Verwandten mal rein. Geschenke gab es keine
und eigentlich haben wir nur viel Zeit miteinander verbracht. Ich hatte auch gar nicht das
Gefühl, dass mir etwas fehlte. Es gab keinen Stress, kein Gedränge in überfüllten
Einkaufspassagen und keine traurigen Gesichter, wenn man es nicht geschafft hatte, das
perfekte Geschenk zu finden. Niemand war enttäuscht, weil niemand etwas erwartet hatte. Wir
genossen uns als Familie, spielten gemeinsam Spiele und freuten uns, wenn jemand zu Besuch
kam. So bezaubernd einfach war Weihnachten für mich damals.
Heutzutage empfinde ich Weihnachten und speziell die Vorweihnachtszeit als ein schreiendes
Durcheinander von Pflichten, Erwartungen und gesellschaftlichen Zwängen. Wo man hinschaut,
werden wir dazu animiert etwas zu kaufen, wenn schon keine Geschenke oder
Weihnachtskugeln dann wenigstens eine Bratwurst und ein Glühwein auf einem der vielen
allzeit blinkenden und dudelnden Weihnachtsmärkten.
Wäre es nicht schön, die besinnliche Weihnachtszeit auch als solche
zu gestalten? Als Zeit der Entspannung und der Entschleunigung, mit
weniger To Do´s und mehr BeSinnlichkeit? Mehr fühlen, riechen,
schmecken, mehr da SEIN und im Moment SEIN?
Ich möchte dieses Jahr hineinspüren was Weihnachten für mich wirklich bedeutet. Ich möchte
den Sinn hinter dem ganzen Konsum wieder erspüren und mich fragen wie ich Weihnachten
wirklich verbringen möchte. Ich möchte es mit meiner Familie so gestalten, dass wir uns wohl
fühlen und es genießen können. Ich möchte in tiefer Freude und Dankbarkeit über das Leben,
und über all die lieben Menschen in meinem Umfeld, die mir geschenkt wurden, eine
entspannte und schöne Zeit verbringen.
So habe ich dieses Weihnachten der Selbstliebe gewidmet. Das scheint im ersten Moment
unlogisch, da Weihnachten eher ein Fest für den Dienst am Nächsten ist. Aber ich kann nicht
würdigen und wertschätzen was andere für mich bedeuten, wenn ich mich nicht selbst würdige
und wertschätze. Wenn ich mich selbst nicht liebe, kann ich auch andere nicht lieben und auch
keine tiefe und schöne Verbindung mit ihnen aufbauen.
Daher möchte ich dieses Weihnachten für all die feiern, die so wie ich dieses Jahr große Schritte
auf dem Weg zu mehr Liebe zu sich selbst gemacht haben.
Selbstliebe bedeutet nicht, dass wir nur an unser eigenes Wohl denken. Erst wenn wir uns
selbst lieben, sind wir zu aufrichtiger und bedingungsloser Liebe auch am Anderen fähig. Erst
dann geben wir ohne zu Erwarten oder etwas zurückhaben zu wollen. Wir geben und lieben, um
der Liebe willen und nicht weil uns etwas fehlt und wir im Geheimen hoffen etwas vom Anderen
zurück zu bekommen. Wir geben weil wir satt und erfüllt sind und so viel Liebe übrig haben,
dass wir auch anderen bedingungslos davon abgeben können.
Erst wenn wir uns selbst lieben, lieben wir auch den Anderen, weil Liebe gar
nicht anders kann, als den Anderen durch sich selbst hindurch zu lieben und
sich am Glück des Anderen zu erfreuen.
Wir können mit unserer Selbstliebe eine wahrlich wundervolle Welt erschaffen. Jeder für sich
und doch alle miteinander. Welcher Mensch, der sich selbst tief und authentisch liebt, würde
irgendeine Art von Unheil oder Leid über unsere Mitgeschöpfe und unsere Erde bringen? Liebe
und Leid schließen sich gegenseitig aus, wie schön wäre es wenn wir alle beginnen würden
mehr Liebe in die Welt bringen?
An dieser Stelle möchte ich mit euch das bekannte Gedicht von Charlie Chaplin „Als ich mich
selbst zu lieben begann“ teilen. Es beschreibt so wunderschön was es bedeutet sich für die
Selbstliebe zu öffnen.
Ich wünsche euch viel Freude beim Durchlesen und von ganzem Herzen ein ganz wunderschönes und bezauberndes Weihnachten, achtet gut auf euch und eure Bedürfnisse, ihr habt es verdient zu allererst euch selbst gegenüber liebevoll zu sein! ☺
Liebste Grüße,
Maria
Als ich mich selbst zu lieben begann
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man „REIFE“.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben, und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht, was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist „SELBSTLIEBE“.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet, so lebe ich heute jeden Tag und nenne es „BEWUSSTHEIT“.
Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute „HERZENSWEISHEIT“.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN !
Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959