Hallo ihr Lieben,
heute beleuchte ich, wie wir es schaffen mehr Entspannung in unser Leben zu bringen. Ich finde
das ein ganz superwichtiges Thema in der heutigen Zeit. Mir selbst ging es so, dass es mir
lange Zeit völlig normal schien durch meinen Alltag zu hetzen, denn JEDER den ich kannte
machte das genau gleich. Morgens aufstehen zur Arbeit gehen, (wenn jemand eine entspannte
Arbeitsstelle kennt bitte umgehend Info an mich, werde mich sofort bewerben.. 😉), dort
möglichst viel in kürzester Zeit erledigen, dann spät Feierabend machen, weil ja noch
Überstunden zu leisten waren, noch schnell irgendwas zu essen organisieren, rauf aufs Sofa,
um dann vor der Glotze einzuschlafen. Hamsterrad läßt grüßen, etwas Erholung gab es mit viel
Glück am Wochenende, unter der Woche habe ich das nie erlebt.
Natürlich habe ich all die Mütter beneidet, die Zeit hatten sich den ganzen Tag um ihre Kinder
zu kümmern und sich Nachmittags mit der Freundin auf dem Spielplatz oder zum Kaffee
verabreden konnten. Bei genauerem Hinsehen fiel mir aber auf, dass viele ganz genau so wie
der Rest der Welt durch den Tag hetzten. Kinder rechtzeitig fertig machen zum Kindergarten, in
die Schule, dann vielleicht noch ein paar Stunden Teilzeit arbeiten, Kind abholen, nach Hause
gehen, kochen, essen, Hausaufgaben betreuen und/oder die Kinder zum Ballett, Fußball,
Englisch, Yoga, Schwimmkurs, auf den Eifelturm oder sonst wohin fahren. Abends sich dann um
den Finanzierungsplan fürs Haus, die Steuererklärung oder sonstigen Papierkram,
Anmeldeformalitäten oder die Planung der Arzttermine für die ganze Familie kümmern, weil der
Mann ja den ganzen Tag bei der Arbeit war.. Puhh..
Bei dem was all die tollen Mamas Tag für Tag leisten, habe ich mich schon mal gefragt, ob es
Berufstätige vielleicht nicht doch etwas entspannter haben. 🙂
Jedenfalls habe ich die letzten Jahre bei all meinen Bekannten stetig steigende Aktivitätspegel
beobachten können und auch ich konnte mich da voll ausleben. Solange bis irgendwann dann
körperliche Beschwerden mich dazu gebracht, die Notbremse zu ziehen, weil ich ohne es zu
merken permanent über meine Grenzen gegangen bin. So, da hatte ich nun den Salat!
Wenn wir nicht auf unsere Seele hören, übernimmt irgendwann der Körper
die Aufgabe, uns zu zeigen, dass wir nicht über unerschöpfliche Ressourcen
verfügen.
Wo ist denn unsere Lebensfreude hin?
Ist es nicht völlig verrückt was wir mit unserem einzigartigen und wundervollen Leben tun?
Wir opfern uns für etwas was die Natur so nicht vorgesehen hat. Wir opfern uns für den Profit
von Firmen und den Erwartungen der Gesellschaft. Natürlich ist es schön ein Beruf zu haben,
der uns erfüllt und es ist schön sich einer Gesellschaft zugehörig zu fühlen und die bestehenden
Gepflogenheiten zu leben, ich habe aber den Eindruck, dass in den letzten Jahren etwas
Gefühlloses unser Leben bestimmt.
Aus der Lust und der Freude am Leben ist die kalte Verpflichtung geworden, immer mehr und
es immer besser als die anderen zu machen. Aus dem freundschaftlichem Miteinander zwischen
Bekannten und Kollegen ist unbewusst manchmal ein wahrer Konkurrenzkampf geworden.
Dabei verschwinden Mitgefühl und Verständnis für unsere Mitmenschen immer mehr und das
weil in unserer westlichen Gesellschaft nur noch der Verstand, jede Menge oberflächlicher
Äußerlichkeiten und kalte Logik herrschen. Leistung ist alles was zählt, der Bessere gewinnt,
alles wird in harten gefühllosen Fakten gemessen. Der Raum für Freundlichkeit, Zuwendung
und Höflichkeiten wird immer kleiner. Die Welt scheint nur noch genervt und gestresst zu sein.
Aber so hat uns die Natur nicht gemacht! Wir sind nicht dafür geschaffen, nur über den
Verstand zu existieren. Wir brauchen Gefühle, Erfüllung, Entspannung, Liebe, Freundlichkeit,
Empathie, Mitgefühl, Dankbarkeit, Freude, Ruhe, Körperlichkeit, um uns wirklich rundum wohl
zu fühlen.
Wir können nur dann wirklich Glück und Befriedigung empfinden, wenn wir
mit unserem Inneren und unseren Gefühlen verbunden sind. Solange wir
im Konkurrenz- und Überlebensmodus leben, werden wir unsere innere
Zufriedenheit nicht finden.
Entschleunigung ist angesagt!
Wir können erst dann wieder unsere ECHTEN Gefühle fühlen und zurück zu uns selbst kommen,
wenn wir unserem Leben wieder achtsamer und langsamer begegnen.
Und die Entschleunigung hat noch mehr Vorteile:
- unser Körper kann sich regelmäßig erholen
- wir sind kreativer
- kurzfristiger Stress kann uns nichts mehr anhaben
- wir sind geduldiger und einfühlsamer unseren Mitmenschen gegenüber
- unsere Genussfähigkeit steigt
- unser Schlaf wird besser
- wir lernen uns selbst besser kennen und mögen
- wir verbringen mehr Zeit mit für uns wichtigen Menschen und den Dingen die uns erfüllen
- wir leben mehr im Hier und Jetzt
- wir haben Zeit für unsere eigenen Pläne und Visionen
- wir altern nicht so schnell
- wir fühlen uns geborgen und gehalten
und dass allerbeste ist, dass unser Leben wieder anfängt Spaß und Freude zu machen! ☺
Ganz so wie es von der Natur gedacht war, bevor wir in das Machen/Tun Fahrwasser geraten
sind und unser wundervolles SEIN aus den Augen verloren haben.
Und wie geht das nun mit der Entschleunigung?
Ganz einfach (übrigens benutze ich die Begriffe Entspannung und Entschleunigung synonym,
denn für mich ist die Hauptmessage dieselbe):
Wir dürfen anfangen unsere Zeit wieder in Besitz zu nehmen.
Oftmals schenken wir unsere Zeit einfach her ohne uns darüber bewusst zu sein, dass das
unsere LEBENSZEIT ist, die wir da vergeben. Es gibt heutzutage so viele Angebote, die uns
suggerieren, was wir alles Tolles mit unserer Zeit anfangen können, dass wir, wenn wir nicht
Verantwortung für die uns zugestandene Lebenszeit übernehmen, einfach die Kontrolle darüber
verlieren.
Wenn wir nicht bewusst mit unserer Zeit umgehen,
wird jemand anders unsere Zeit einfach an unserer Stelle verplanen.
Es geht also darum wieder zu lernen unsere Zeit bewusst einzusetzen für die Dinge die uns
wirklich wirklich wichtig sind. In der Freizeit mag das noch ganz gut klappen, aber im Alltag?
Natürlich gibt es Dinge die wir tun müssen, damit z.B. unser Einkommen gesichert ist. Wir
nehmen uns Zeit für die Arbeit, aber in dieser Zeit der Arbeit dürfen wir uns erlauben gut
für uns zu sorgen, so dass wir uns auch bei der Arbeit wohlfühlen können. Wir müssen
uns nicht hetzen lassen nur weil der Arbeitgeber meint, wir können neuerdings das Dreifache
arbeiten. Nein, wir dürfen eine Sache nach der anderen erledigen, mit Sorgfalt und mit Freude,
so dass wir mit unserem Arbeitsergebnis zufrieden sein können. So übernehmen wir die
Verantwortung für die von uns an den Arbeitgeber geliehene Zeit und gestalten uns
einen Raum der gut für uns ist und uns Energie gibt statt welche zu fordern.
Wir können in jedem Moment eine Wahl bezüglich dessen treffen, wie wir
die Zeit, die wir mit unseren Alltagspflichten verbringen, gestalten.
Es ist daher völlig egal was wir tun, unsere Lebenszeit gehört uns selbst, wir dürfen bewusst
dafür sorgen, dass wir schöne und erfüllte oder wenigstens zufriedene Momente erleben. Wir
dürfen lernen zu erspüren, was uns gut tut und wir dürfen lernen, die Signale unseres Körpers
nicht zu übergehen. Wenn wir im Alltag spüren, dass wir nur noch im Kopf existieren und
unseren Körper nicht mehr wahrnehmen, dann ist höchste Eisenbahn um für einige Minuten die
Stopp-Taste zu drücken.
Wir können:
- ein paar weiche Atemzüge fließen lassen
- ein paar leichte Dehnübungen machen
- Yoga, Thai Chi oder Qi Gong üben
- kurz aufstehen und uns bewegen
- unseren Körper so richtig schön ausschütteln
- ein schönes Lied trällern
- ein Schluck Wasser trinken
- eine Tasse Tee zubereiten
- eine Kleinigkeit naschen
- das Fenster öffnen und tief die frische Luft einatmen
- einen feinen Duft versprühen
- einmal um den Block laufen
- ein Fußbad vorbereiten
- uns zurücklehnen und ein schönes Musikstück hören
- eine kurze Fantasiereise machen oder ein kleines Nickerchen
- eine gute Freundin anrufen
- auf ein Schwätzchen eine nette Kollegin aufsuchen
- ein paar Minuten aus dem Fenster schauen und beobachten was dort geschieht
Das alles führt dazu, dass unsere Sinne wieder angesprochen werden und das holt uns raus aus
den ewigen Pflichterledigungsmodus im Kopf. Wir unterbrechen ganz einfach die To do-
Standleitung in unserem Inneren und schaffen uns damit einen Raum in dem wir uns wieder
achtsam mit uns selbst und unseren Körper verbinden können.
Ich habe am Anfang als „Merkhilfe“ den natürlich Rhythmus meiner Klogänge benutzt um
bewusst Pausen zu machen und zu mir selbst zurück zu kehren. Jedes Mal wenn ich auf die
Toilette mußte, habe ich weich geatmet oder ein paar sanfte Dehnübungen gemacht. Mit der
Zeit habe ich mich regelrecht auf meine Klogänge gefreut und mir schon vorab überlegt was ich
Gutes für mich tun kann, bis ich irgendwann ganz selbstverständlich Entspannungspausen in
mein tägliches Tun eingebaut und dafür gesorgt habe, dass ich in jedem Moment so gut
wie möglich verbringen kann. ☺
FAZIT:
Es sind genau drei Dinge die mehr Entschleunigung in dein Leben bringen können:
- Nimm deine Zeit wieder in Besitz, werde dir bewusst in welchen Situationen gibst du Zeit her, weil sich Dinge einfach ergeben und du es einfach so hinnimmst statt Nein zu dem zu sagen was du nicht willst? Deine Zeit gehört immer dir und du darfst entscheiden wie du sie verbringst.
- Stelle fest WIE du deine Zeit momentan verbringst, was genau tut dir nicht gut, worauf hast du keine Lust mehr? Welche Verhaltensweisen und Gedanken von dir und anderen stressen dich, langweilen dich, setzen dich unter Druck?
- Und dann frage dich wie du deine Zeit in Zukunft LIEBEVOLLER gestalten kannst, wie kannst du deine Zeit schöner gestalten, wie kannst du dein Wohlbefinden bei dem was du tust steigern und gut für dich sorgen? Wie kannst du mehr Liebe und Freude in deine Zeit bringen?
Frag deine Intuition was liebevoll für dich ist und
öffne dich für die Liebe, die dich erreichen möchte
Je mehr Entspannung du in dein Leben bringst,
umso mehr bringt sie dich in deine Kraft und in deine innere Stärke
Was hast du noch für Ideen um im Alltag kleine Inseln der Entspannung schaffen zu können?
Ich freue mich über dein Kommentar!
Liebste Grüße,
Maria